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Individualprophylaxeleistungen:

Für Jugendliche von 6 bis 18 Jahre übernehmen  die gesetzlichen Krankenkasse die Kosten für spezielle Leistungen zur Prophylaxe:

IP 1: Mundhygienestatus: Feststellen des Mundhygiene und des Zahnfleischzustandes, z.B. durch Anfärben der Beläge, Messen der Blutungsstellen am Zahnfleischsaum.

IP 2: Aufklärung über Krankheitsursachen u. deren Vermeidung:

- Demonstration der Putztechnik                                                                       - Zahngesunde Ernährung                                                                                 - Bedeutung u. Entstehung des Zahnbelages                                                      - Aufklärung über Fluoridierung uvm.   

IP 4: Lokale Fluoridierung der Zähne mit Lack o. Gel, Beseitigung von Belägen

IP 5: Versiegelung von kariesfreien Fissuren der bleibenden Molaren(Zähne 6 und 7) mit aushärtendem Kunststoff     

 

1. Die richtige Zahnputztechnik

Putztechnik2
Putztechnik1

Zahnputztechniken gibt es viele, Namen dafür noch mehr. Letztlich geht es darum die Problemzonen am Zahnfleichsaum und den Zwischenräumen belagfrei zu kriegen. Es empfiehlt sich zunächst die Bürste im Winkel von 45 ° zur Zahnachse mit der Borstenkante am Zahnfleischrand anzulegen. Einfach ausgedrückt man setzt die Bürste im rechten Winkel halb auf den Zahn und halb auf das Zahnfleisch und winkelt sie dann zum Zahnfleisch hin ab. Sodann beginnt man mit leicht kreisenden Bewegungen, so daß die Borsten mit der Borstenspitze gleichsam auf ein- und derselben Stelle stehen bleiben, während der Borstenansatz rotiert. Durch diese Schwingungen wird der Zahnbelag gleichsam losgerüttelt und anschließend mit zur Kaufläche auskehrender Bewegung ausgewischt. 10 mal kreisen, auswischen, 10 mal kreisen, auswischen. Fertig. - An einem Zahn. Das Problem ist es so kleine kreisende Bewegungen auszuführen ohne die Geduld zu verlieren bzw. einen Krampf im Arm zu riskieren. Hier liegt der Vorteil der Elektrobürsten, die durch ihre oszillierenden Bewegungen den Belag ohne Aufwand losrütteln. Man setzt nun die Bürste einen Zahn vor und das ganze wiederholt sich bis die Aussenflächen aller Zähne gesäubert sind. Sinnvollerweise sollte man sich eine Systematik angewöhnen und nicht wie häufig praktiziert kreuz und quer im Mund herumputzen. Dabei werden einige Zahnpartien mehrfach, andere mehrfach gar nicht geputzt, wodurch auf kurz oder lang Zahnschäden unausweichlich sind. Am besten man beginnt also beispielsweise hinten unten links aussen und putzt von dort nach hinten unten rechts aussen den gesamten Zahnbogen. Dort wechselt man auf die Innenseite und putzt zurück bis man hinten unten links innen am selben Zahn endet, wo angefangen wurden. Die Regel heißt: Aussen hin, innen zurück. Das gleiche wiederholt sich im Oberkiefer, beginnend hinten oben links außen nach hinten oben rechts aussen und innen zurück. Anschließend werden noch in allen 4 Quadranten die Kauflächen geputzt, was durch einfaches Schrubben von hinten nach vorn und umgekehrt leicht beschrieben ist. Derartig vorgehend ist bei Vollbezahnten eine Putzzeit unter 4 Minuten kaum zu erreichen. Wer schneller fertig ist, hat etwas falsch gemacht. Ein Tip: Viele klagen darüber im hinteren Bereich, die Backenzähne im Oberkiefer mit der Bürste aus Platzmangel nicht von außen zu erreichen. Durch einfaches Schliessen des Mundes bei eingeführter Zahnbürste ist der Platzmangel beseitigt. Bei offenem Mund engt die angespannte Kaumuskulatur den Raum neben den Zähnen erheblich ein.

2. Fissurenversiegelung

Fissurenversiegelung

Die Oberfläche der Backenzähne besteht aus Höckern und Grübchen(Fissuren). Flache Fissuren sind in der Reinigung unproblematisch. Oftmals münden die Zahnhöcker in tiefen, v-förmigen oder ampullenförmigen Furchen, die in ihrer Tiefe nicht von den Borsten der Zahnbürste erreichbar sind. Im Schutz dieser Fissuren haben die Bakterien leichtes Spiel. Durch Einbringen von flüssigen Kunststoff, der mittels UV-Licht gehärtet wird, kann man den schmalen Spalt am Boden der Kaufläche versiegeln. Eine Fissurenversiegelung sollte bereits kurz nach Durchbruch des bleibenden Seitenzahnes durchgeführt werden, damit die Versiegelung auf der noch unversehrten, kariesfreien Oberfläche erfolgen kann. Ist bereits eine leichte Verfärbung in der Tiefe zu erkennen und kann eine Karies nicht zweifelsfrei ausgeschlossen werden, muß die Fissur mit einem schmalen Diamantbohrer erweitert werden. Danach kann ebenfalls eine sogenannte erweiterte Fissurenversiegelung durchgeführt werden. Minimal verbleibende, unentdeckte Kariesareale haben zwar unter der Fissurenversiegelung nur eine geringe Chance weiterhin aktiv zu bleiben, ein Restrisiko jedoch bleibt

Bevor der eigentliche Versiegelungsvorgang erfolgen kann muß die Zahnfissur gründlich gereinigt werden. Dies geschieht entweder mit einem Bürstchen mit Polierpaste, besser noch ist ein Wasserstrahlgerät(z.b. Airflow) geeignet auch in der Tiefe befindliche Schmutzpartikel zu entfernen. Danach wird die Schmelzoberfläche mittels eines säurehaltigen Ätzgels angelöst, damit sich der Kunststoff mikromechanisch mit dem aufgerauhtem Schmelz verbinden kann. Nach gründlicher  Trockenlegung wird der dünnflüssige Kunststoff aufgetragen und gehärtet. Anschließend wird die Bißhöhe kontrolliert und der angeätzte Schmelz zur Remineralisation fluoridiert. Eine Fissurenversiegelung hält ungefähr 3 Jahre und sollte gegebenenfalls ergänzt oder erneuert werden.

Die Kosten einer solchen Behandlung werden von den gesetzlichen Krankenkassen bei Jugendlichen von 6 bis 18 Jahren an den großen Backenzähnen übernommen.

3. Ernährungslenkung:

Zuckerwürfel

Kohlenhydrate, Mundbakterien und Zeit sind die drei Hauptfaktoren für die Entstehung von Zahnbelag. Dieser führt zur Entstehung von Karies u. Parodontose.

Karies: Die im Zahnbelag enthaltenen Bakterien verstoffwechseln den Zucker zu Milchsäure. Diese Säure löst die Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz heraus und führt zur Entstehung eines winzigen Lochs, dass sich bis zum darunterliegendem Dentin(Zahnbein)ausbreitet. Das Dentin gehört bereits zur belebten Substanz des Zahnes und wird von kleinen Kanälchen durchsetzt, die bis zum Zahnmark(Pulpa) reichen. In den Dentinkanälchen haben die Kariesbakterien einen idealen Lebensraum. Nach und nach wird die Zahnsubstanz zersetzt.  Die so entstandene Zahnfäule bezeichnet man als Karies.

Kohlenhydrate(Zucker) sind ein wichtiger Faktor bei der Entstehung von Karies. Besonders versteckte Zucker sind gefährlich(Ketchup, Salatdressing, uvm.). Ungünstig wirkt sich fortwährender Zuckerkonsum über den Tag verteilt aus. Dabei spielt die Menge je Aufnahme keine Rolle. Also lieber mal etwas mehr auf einmal und dann mehrere Stunden nichts Süsses essen.

Gebisserkrankungen

Parodontose: Nicht nur am Zahn, sondern auch um den Zahn herum ist Zahnbelag schädlich. Die am Zahnfleischrand verbleibenden Beläge(Plaques) führen zunächst zu einer Reizung und Entzündung des Zahnfleischsaums. Normalerweise sollte das Zahnfleisch den Zahn dicht wie eine Manschette umschliessen. Durch die bakterielle Entzündung wird der Verbund gelockert und die Bakterien dringen immer tiefer zwischen Zahnfleisch und Zahnwurzel ein. Eine sogenannte Zahnfleischtasche entsteht. Mit der Zeit wird auch der darunter befindliche Knochen des Kieferkamms zerstört bis der Zahn zu wackeln beginnt und schliesslich ausfällt. Gemeinerweise verläuft die Parodontitis anfangs relativ schmerzlos und unbemerkt ab. Schlechter Geschmack, Mundgeruch und Zahnfleischbluten sind jedoch symptomatisch. Durch das zurückgehende Zahnfleisch leiden viele Patienten auch unter empfindlichen Zähnen.

 

4. Fluoridierung

Fluorid(Salzform des Fluors) fördert die Remineralisierung des Zahnschmelzes und macht ihn somit widerstandsfähig gegen Säureeinwirkung.

Während der Zahnentwicklung vor dem Zahndurchbruch wird Fluorid in den Schmelz eingebaut und macht ihn somit strukturell widerstandsfähiger. Nach dem Zahndurchbruch kann Fluorid nur nach an der Oberfläche des Zahnes - also von aussen zugeführt - etwas bewirken. Solange sich also noch Zähne im Kieferknochen entwickeln(mind. bis zum 10 Lj. abgesehen von den Weisheitszähnen) ist somit auf eine ausreichende Zufuhr von Fluoriden mit der Nahrung zu achten. Ob hierzu zusätzlich Tabletten erforderlich sind hängt von den Ernährungsgewohnheiten und vom Fluoridgehalt des Trinkwassers am Wohnort ab. Die Gesamtzufuhr an Fluorid sollte bis zum 6. Lebensjahr die Menge von 2,5 Milligramm am Tag nicht überschreiten.

Fluoridtabelle

Bis zum 2. Lebensjahr ab Durchbruch des 1. Milchzahnes sollten die Zähne 1 x täglich mit Kinderzahnpasta(0,05 % Fluoridgehalt) geputzt werden

Vom 2. bis 6. Lebensjahr zweimaliges Putzen mit Kinderzahnpasta(0,05% Flouridgehalt)

Ab dem 6. Lebensjahr zweimaliges Putzen mit fluoridierter Zahncrème(0,125% Fluoridgehalt) und

zusätzlich 1 x wöchentlich Intensivfluoridierung mit Spezialgelées(1,25% Fluoridgehalt)